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Was versteht man unter Mediationsverfahren?
Mediation ist ein Verfahren, um Konflikte selbstverantwortlich mithilfe eines neutralen Dritten, des Mediators oder der Mediatorin, zu regeln. Sie selbst bestimmen, über welche Themen Sie sprechen möchten und welche Probleme Sie für die Zukunft regeln wollen.
Was ist ein Mediationseffekt?
Mediation ist ein außergerichtliches, vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrere Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben (§ 1 Abs. des Mediationsgesetzes geregelt: Die Parteien wählen den Mediator aus.
Wie läuft ein Mediationsverfahren ab?
Erste Phase: Begrüßung, Informationen und Auftragsklärung. Zweite Phase: Konfliktdarstellung, Ermittlung der Konfliktthemen. Dritte Phase: Bearbeitung der Konfliktfelder, Aufdecken der Interessen und Bedürfnisse hinter den einzelnen Positionen. Vierte Phase: Erarbeitung von Konfliktlösungen.
Was ist die Aufgabe eines Mediators?
Die Aufgaben des Mediators Der Mediator sorgt für die Gestaltung des Verfahrens und seiner Rahmenbedingungen, ist verantwortlich für den Verfahrensablauf, die Struktur und für eine optimale Kommunikation zwischen den Konfliktparteien, ferner für eine direkte und unmittelbare Kommunikation zwischen ihm und den Parteien.
Woher stammt der Begriff der Mediation?
Der Begriff der „Mediation“ kommt aus dem Englischen. Seinen Ursprung hat er jedoch im Spätlateinischen, wo Mediation friedensstiftende, versöhnende Vermittlung bedeutet. In der Rechtspflege wird der Begriff der „Mediation“ für die Erarbeitung einer außergerichtlichen Konfliktlösung unter den Betroffenen verwendet.
Wer bestimmt den Mediator?
Ein Mediator ist eine unabhängige und neutrale Person ohne Entscheidungsbefugnis, die die Parteien durch die Mediation führt. Ein zertifizierter Mediator ist gemäß § 5 Abs. 2 MediationsG ein Mediator, der eine in einer Rechtsverordnung geregelte Ausbildung absolviert hat.
Was ist mediationsgespräch?
Mediation ist eine freiwillige Verhandlung zwischen zwei oder mehreren Streitparteien. Ihr Ziel ist eine Einigung. Sie wird unterstützt und geführt durch einen neutralen Dritten, den Mediator. Dieser leitet das Gespräch und sorgt für einen ordnungsgemäßen Ablauf.
Wie lange dauert ein Mediationsverfahren?
Eine Mediationssitzung dauert in der Regel zwischen 90 Minuten und 2 Stunden. Wie viele Sitzungen erforderlich sind, um eine Lösung zu finden, hängt von Art, Umfang und Komplexität des Konflikts sowie ganz wesentlich von den am Konflikt Beteiligten ab.
Wie führe ich eine Mediation durch?
Das 3×5 Phasenmodell der Mediation
- Fallzuweisung/Beauftragung (Intake)
- Informationssammlung und Vorprüfung (Screening)
- Kontaktaufnahme mit den Parteien – ggf. vorbereitendes Treffen mit den (einzelnen) Parteien.
- Auftragsklärung.
- Mediationsvereinbarung.
Was ist Einmediator?
Kurz gesagt ist ein Mediator ein Vermittler. Eine Mediatorin oder ein Mediator unterstützt zwei oder auch mehrere Konfliktparteien wirksam dabei, eine einvernehmliche Einigung zu finden. Dabei dreht sich alles um Hilfe zur Selbsthilfe.
Wie muss ein Mediator sein?
Der Mediator bzw. die Mediatorin hat nach dem Gesetz „eine unabhängige Person“ zu sein. Das bedeutet, dass sie unabhängig von den Mediant*innen sein muss. Die Vermittlungsperson darf also nicht weisungsabhängig sein oder in einem ähnlichen Verhältnis zu den Mediant*innen stehen.
Wer hat Mediation erfunden?
Ausgewählte Ereignisse der außergerichtlichen Streitbeilegung der letzten 2.500 Jahre. 594 v. Chr. Athen Erster aktenkundig gewordener Mediator in Europa, der Athener Staatsmann Solon, wird als Archon, Versöhner und Vermittler (diallaktés) gewählt.
Welche Kosten trägt der Bund für das Verfahren der Mediation?
Die Kosten für das Verfahren, also auch einer Mediation, trägt der Bund nach Maßgabe der Richtlinie für die Mediation sowie die Beiziehung von Dolmetscherinnen und Dolmetschern, Sachverständigen und sonstigen Fachleuten in Schlichtungsverfahren gemäß §§ 14 ff des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes.
Was ist die Richtlinie für die Mediation in der Europäischen Union?
Europäische Union. Auf der Ebene der Europäischen Union trat 2008 für die Mediation in Zivil- und Handelssachen die Richtlinie 2008/52/EG (Mediationsrichtlinie) in Kraft, welche die nationalen Staaten derzeit umsetzen. Diese Richtlinie umschreibt den Begriff der rechtlichen Mediation sowie die Rolle des Mediators.
Wie entwickelte sich die Mediation in ihrer heutigen Form?
Die Mediation in ihrer heutigen Form entwickelte sich aus der Praxis der außergerichtlichen Konfliktregelung. Sie hat dabei Ansätze der Konflikt- und der Verhandlungsforschung, des psychologischen Problemlösens, der Psychotherapie sowie der Systemischen Therapie aufgegriffen.
Welche Mediatoren werden bei der Mediation eingesetzt?
Auch Gender-Unterschiede kommen bei der Mediation zum Tragen. So wird beispielsweise bei der Scheidungs- und Familienmediation üblicherweise ein Mediatoren-Team aus einem männlichen Mediator und einer weiblichen Mediatorin eingesetzt.