Ist die Überschuldung als Insolvenzgrund gegeben?

Gemäß § 18 Abs. 2 InsO ist dies gegeben, wenn der Schuldner aller Voraussicht nach nicht dazu in der Lage sein wird, seine bestehenden Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, sobald diese fällig werden. Bei juristischen Personen, z. B. einer GmbH oder einer Aktiengesellschaft (AG), gilt auch die Überschuldung als Insolvenzgrund.

Wann muss ich eine Firmeninsolvenz anmelden?

Spätestens drei Wochen ab Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung müssen die zuständigen Personen gemäß § 15 a Abs. 1 InsO eine Firmeninsolvenz anmelden. Tun Sie dies nicht, können sie sich wegen Insolvenzverschleppung strafbar machen. Es droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Wie beginnt ein Insolvenzverfahren für Unternehmen?

Der Ablauf von einem Insolvenzverfahren für Unternehmen beginnt mit der Anmeldung. Diese erfolgt beim örtlich zuständigen Amtsgericht, welches als Insolvenzgericht fungiert. Die Zuständigkeit ergibt sich aus dem Sitz des Unternehmens. Wurde der Antrag auf Firmeninsolvenz gestellt,…

LESEN:   Wie bekomme ich Geld fur ein Startup?

Was ist für die Abwicklung einer Firmeninsolvenz zu erwarten?

Die für die Abwicklung einer Firmeninsolvenz zu erwartende Dauer lässt sich kaum pauschal vorhersagen. Einflussfaktoren sind unter anderem die Größe des Unternehmens sowie die Anzahl der Gläubiger. Anders verhält es sich bei natürlichen Personen, also etwa Selbstständigen.

Welche Hierarchie bevorzugt der Schuldner nach dem neuen Insolvenzrecht?

Eine Hierarchie, welche Gläubiger bevorzugt, gibt es nach dem neuen Insolvenzrecht nicht mehr. Darüber hinaus kann der Schuldner von einer Restschuld befreit werden, so dass er nach dem Verfahren komplett schuldenfrei ist. Als Synonym für die Zahlungsunfähigkeit wird der Begriff bankrott verwendet.

Wie ergibt sich die Zuständigkeit einer Firmeninsolvenz?

Die Zuständigkeit ergibt sich aus dem Sitz des Unternehmens. Wurde der Antrag auf Firmeninsolvenz gestellt, prüft das zuständige Gericht, ob alle Voraussetzungen erfüllt werden, um die Insolvenz zu eröffnen. Hierzu muss einer der bereits genannten Eröffnungsgründe vorliegen.

Wie übernimmt der Insolvenzverwalter die Führung des Unternehmens?

Im eigentlichen Insolvenzverfahren übernimmt dann ein eigens dafür eingesetzter Insolvenzverwalter die Führung des Unternehmens. Das pfändbare, im Unternehmen befindliche, Vermögen wird beschlagnahmt und der Schuldner kann nicht mehr darüber verfügen. Stattdessen geht die Verfügungsbefugnis auf den Insolvenzverwalter über.

LESEN:   Wie hoch ist die Strafe bei verspateter Steuererklarung?

Wie hoch sind die Schulden bei einem Insolvenzverfahren?

Es spielt bei einem Insolvenzverfahren keine Rolle, wie hoch die Schulden sind oder wie viele Gläubiger ein Schuldner hat (vgl. § 301 InsO ). Die Insolvenz ist also die Basis für einen schuldenfreien Neuanfang. Für alle Verfahren seit dem 01.10.2020 gilt, dass die Schulden durch eine Privatinsolvenz nach drei Jahren gelöscht werden.

Was ist die Restschuldbefreiung einer Privatinsolvenz?

Die Restschuldbefreiung einer Privatinsolvenz befreit Sie von allen Schulden – egal woher sie stammen, wie hoch sie sind oder wie viele Gläubiger Sie haben. Der Umfang der Restschuldbefreiung ist sehr weit. Sie werden von allen Schulden befreit, die vor der Privatinsolvenz bestanden haben (§ 301 InsO).

Was tun Schuldner vor der Privatinsolvenz?

Viele Schuldner zahlen vor der Insolvenz – oder während eines Vergleichs – mehr Geld an die Gläubiger, als sie es in einer Privatinsolvenz tun. Das Privatinsolvenzverfahren führt durch die gesetzlichen Pfändungsschutzbeträge oftmals zu einem höheren zur Verfügung stehendem Einkommen.

LESEN:   Wer aktiviert die Nationalgarde?

Ist eine Insolvenz möglich?

Eine Insolvenz kommt daher auch bei einer Schuldenhöhe von 10.000 Euro definitiv in Betracht und ist vermutlich sogar empfehlenswert, wenn nicht in absehbarer Zeit ein erhöhtes Einkommen zu erwarten ist. Gerne können Sie bei unserer Kanzlei eine kostenlose Erstberatung vereinbaren, hier erläutern wir Ihnen alles zum Ablauf der Entschuldung.

Ist das Insolvenzverfahren eine gute Wahl?

Das Insolvenzverfahren ist für Sie eine gute Wahl, wenn Sie nach Zahlung der Raten Ihrer Verbindlichkeiten weniger Geld zur Verfügung haben, als Ihr unpfändbares Einkommen gemäß der Pfändungstabelle betragen würde und keine oder nur geringe Aussicht besteht, dass sich dieser Zustand in absehbarer Zeit ändern wird.

Wie kann die Beantragung einer Insolvenz erfolgen?

Die Beantragung einer Insolvenz kann auf zwei Wegen erfolgen: Als Schuldner können Sie mit unserer Hilfe rechtzeitig einen Insolvenzantrag stellen und einem Gläubigerantrag zuvorkommen.