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Welche Verträge sind in der Insolvenz abgeschlossen?
1. Verträge in der Insolvenz, die zumindest von einem Vertragspartner vollständig erfüllt sind. Hat der Insolvenzgläubiger seine Leistung aus dem Vertrag bereits erbracht, hat dieser nur noch die Möglichkeit seine Forderung zur Insolvenztabelle anzumelden.
Ist die Abwicklung von Vertragsverhältnissen in der Insolvenz geregelt?
Abwicklung von Vertragsverhältnissen in der Insolvenz. Das Insolvenzvertragsrecht ist in § 103 ff InsO geregelt. Die im Privatrecht geltende Maxime, dass Verträge gehalten werden müssen (pacta sunt servanda), wird durch das Wahlrecht des Insolvenzverwalters modifiziert.
Was ist der Vorteil der Insolvenz?
Ein großer Vorteil der Insolvenz besteht darin, dass ein Schuldner meist mehr Geld zur Verfügung hat, als wenn mehrere einzelne Gläubiger Pfändungsmaßnahmen vornehmen. Gerne beraten wir Sie beim Gang in die Insolvenz und erläutern Ihnen die erforderlichen Schritte, um das Verfahren erfolgreich zur Restschuldbefreiung zu führen.
Hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine besondere Wirkung?
Auf Verträge, die vom Schuldner und vom anderen Teil noch nicht oder nicht vollständig erfüllt sind und deshalb als “schwebend” anzusehen sind, hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine besondere Wirkung. Allein der Insolvenzverwalter ist von diesem Zeitpunkt an befugt zu entscheiden, ob der Vertrag erfüllt werden soll oder nicht.
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Welche Rechtswirkung hat die Aufhebung des Insolvenzverfahrens?
Rechtswirkungen nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens: Der Schuldner ist über sein Vermögen in der Regel wieder frei verfügungsberechtigt. Er wird nur insoweit von seinen Verbindlichkeiten befreit, als die Quote an die Insolvenzgläubiger ausbezahlt wurde.
Was ist der Begriff Insolvenz?
Der Begriff Insolvenz leitet sich von dem lateinischen Wort solvere (dt. „zahlen“) ab. Er bezeichnet den Zustand eines Unternehmens oder einer Privatperson, ausstehende Zahlungen nicht mehr begleichen zu können, weil die Ausgaben nicht mehr durch die Einnahmen gedeckt werden können.
Wer setzt einen Insolvenzverwalter ein?
Das Insolvenzgericht setzt einen Insolvenzverwalter ein. Dieser verwertet das Vermögen des Schuldners und verteilt die Erlöse an die Gläubiger. Mit der Eröffnung des Verfahrens beginnt auch die Wohlverhaltensphase. Was passiert dann bei der Privatinsolvenz?
Ist der Vertragspartner Insolvenzverwalter?
Wenn der Vertrag von keinem der Vertragspartner bereits erfüllt worden ist, hat der Insolvenzverwalter gem. § 103 InsO grundsätzlich ein Wahlrecht, ob er Erfüllung verlangt oder diese ablehnt. Wenn der Insolvenzverwalter auf Erfüllung besteht, so ist der Vertragspartner dazu verpflichtet seine versprochene Leistung zu erbringen.
Was ist unbedenklich vor der Insolvenz?
Rechtlich unbedenklich ist es aber, wenn Vertragsparteien im Vorfeld der Insolvenz vereinbaren, dass eine Partei berechtigt ist, sich von dem Vertrag zu lösen, wenn die andere in eine Krise gerät.
Warum ist die Insolvenz kein Kündigungsgrund?
Zudem ist die Insolvenz an sich kein Kündigungsgrund. Auch während eines Insolvenzverfahrens gilt, dass sich die Kündigung auf personen-, verhaltens- oder betriebsbedingte Gründe stützen muss.
Warum kommt es zu Vertragsverletzungen in der Insolvenz?
Da es im Falle von Insolvenzen häufig auch zu Vertragsverletzungen kommt, beispielsweise zu Lieferverzug oder zu mangelhaften Lieferungen/ Leistungen, empfiehlt es sich, eine Kündigung des Vertrags auf diese Vertragspflichtverletzungen zu stützen – statt auf die jetzt äußerst wackelige Lösungsklausel für den Fall der Insolvenz.
Welche Vertragsverletzungen braucht der Insolvenzverwalter nicht zurechnen?
Der Insolvenzverwalter, der Erfüllung eines vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Verkäufers nicht vollständig erfüllten Kaufvertrages verlangt, braucht sich Vertragsverletzungen des Schuldners, die der Käufer ohne Geltendmachung seiner Rechte hingenommen hat, nicht zurechnen zu lassen.
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