Werden Steuerschulden verzinst?
Der Zinslauf beginnt sowohl für Nachzahlungszinsen als auch für Erstattungszinsen 15 Monate nach Ablauf des Kalenderjahres. Schulden Sie also dem Finanzamt Geld, wurde bisher nach Ablauf der 15 Monate ein Zins von 0,5 Prozent pro Monat fällig – also insgesamt sechs Prozent pro Jahr.
Wie hoch ist der verspätungszuschlag des Finanzamts?
Falls Du eine Steuererklärung abgeben musst und das entweder verspätet oder überhaupt nicht machst, kann das Finanzamt einen Verspätungszuschlag festsetzen. Der Verspätungszuschlag ist auf 10 Prozent der festgesetzten Steuer und auf einen Betrag von 25.000 Euro beschränkt.
Wie hoch ist der gesetzliche Zinssatz für verfassungswidrig?
Die Verfassungsrichter haben in ihren Beschlüssen vom 8.7.2021 (Az. 1 BvR 2237/14 und 1 BvR 2422/17) die Höhe des in § 238 Abs. 1 AO festgelegten gesetzlichen Zinssatzes von monatlich 0,5 \% für Verzinsungszeiträume ab dem 1.1.2014 als verfassungswidrig eingestuft.
Wann muss das Finanzamt die Zinsen neu berechnen?
Das Finanzamt muss also die Zinsen rückwirkend ab 2019 neu berechnen, sodass es bei Steuernachzahlungen zu einer teilweisen Zinserstattung an die Steuerpflichtigen kommen kann. Bei Steuererstattungen wird dagegen eine Rückzahlung der zu hohen Zinsen an das Finanzamt fällig.
Wie geht es mit dem Zinssatz ab 1.1.2019 weiter?
Das bedeutet, dass für Verzinsungen ab 1.1.2019 der Zinssatz von monatlich 0,5 \% nicht mehr vom Finanzamt angesetzt werden darf. Wie geht es weiter? Das Bundesverfassungsgericht hat dem Steuergesetzgeber keinen konkreten Zinssatz vorgegeben, sondern diesen nur verpflichtet, bis zum 31.7.2022 eine verfassungsgemäße Neuregelung zu treffen.
Wie gilt der Zinssatz für Verzinsungen ab 1.1.2019?
Der bisherige Zinssatz gilt also letztmals für in das Jahr 2018 fallende Verzinsungszeiträume. Das bedeutet, dass für Verzinsungen ab 1.1.2019 der Zinssatz von monatlich 0,5 \% nicht mehr vom Finanzamt angesetzt werden darf. Wie geht es weiter?