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Wann Wechselmodell sinnvoll?
Ein echtes Wechselmodell liegt damit immer dann vor, wenn die Eltern annähernd den gleichen Betreuungsaufwand leisten. Das bedeutet also nicht immer exakt fiftyfifty, sondern kann auch schon mal bei einer rechnerischen Aufteilung von 45 zu 55 Prozent der Fall sein.
Wie gut ist das Wechselmodell für Kinder?
Empirische Studien haben nachgewiesen, dass diese bei Eltern, die das Wechselmodell praktizieren, ebenso intensiv ist wie in intakten Familien. Das ist überaus wertvoll. Die Kinder fühlen sich dann nicht ungeliebt oder von einem Elternteil im Stich gelassen, sie haben weniger oder auch gar keine Loyalitätskonflikte.
Wie verhindere ich das Wechselmodell?
Die Anordnung eines Wechselmodelles auch gegen den Willen eines Elternteils ist möglich. Dabei kann dies sowohl auf der Grundlage und im Rahmen einer Umgangsregelung als ggf. auch im Rahmen einer sorgerechtlichen Entscheidung geschehen (vgl. BGH, Beschluss vom 01.02.2017, XII ZB 601/15).
Warum das Wechselmodell nicht funktioniert?
Das Wechselmodell im Streitfall funktioniert nicht wirklich, wenn es nur formal, nämlich durch wöchentlichen Wechsel der Kinder von einem in den anderen Haushalt, zur Vermeidung von Auseinandersetzungen im besten Falle ohne jegliche Kommunikation der Eltern umgesetzt wird.
Wann Kein Wechselmodell?
Ein echtes Wechselmodell liegt also nur dann vor, wenn sämtliche Betreuungsleistungen von beiden Elternteilen annähernd zu gleichen Teilen erbracht werden. Das ist nicht mehr gegeben, wenn 10\% oder mehr von der hälftigen Aufteilung abgewichen wird.
Wer bekommt Unterhalt beim Wechselmodell?
Liegt ein echtes Wechselmodell vor, so führt dies nicht etwa dazu, dass keiner der beiden Elternteile mehr Kindesunterhalt an den anderen Elternteil zahlen müsste. Vielmehr ist beim Wechselmodell jeder der beiden Elternteile zum Unterhalt verpflichtet (BGH NZFam 2015,166).
Kann ein Wechselmodell angeordnet werden?
Änderung beim Wechselmodell kann doch nicht als Umgangsregelung angeordnet werden. Entgegen der BGH-Rechtsprechung, wonach das paritätische Wechselmodell auch über eine Umgangsregelung angeordnet werden kann, entschied das OLG Frankfurt a.M., dass dies nur in Sorgerechtsverfahren möglich ist.
Habe ich ein Recht auf Wechselmodell?
Bundesgerichtshof Getrennte Eltern haben gleichen Anspruch auf Zeit mit dem Kind. In einem Urteil stärkte der Bundesgerichtshof (BGH) das sogenannte Wechselmodell bei der Betreuung von Trennungskindern. Ein Kind kann demnach im Wechsel eine Woche beim Vater und eine Woche bei der Mutter verbringen.
Kann Vater Wechselmodell einklagen?
Dass ein Wechselmodell auch gegen den Willen eines Elternteils eingeklagt werden kann, entschied 2014 erstmalig das Amtsgericht Heidelberg. Bis dahin wurde keine solche Klage zugelassen.