Kann der Arbeitgeber die Lohnsteuer nachträglich einbehalten?

Stellt der Arbeitgeber fest, dass er den Fall hat, die Lohnsteuer nicht mehr nachträglich einbehalten zu können, muss er dies unverzüglich dem Betriebsstättenfinanzamt mitteilen. Diese Meldung wird als haftungsbefreiende Anzeige nach § 41c Absatz 3 EStG bezeichnet.

Welche Steuervorteile gelten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?

Steuervorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Mehr Netto- vom Brutto-Gehalt. Grundsätzlich gilt, dass alle Zuwendungen des Arbeitgebers, egal ob Bar- oder Sachbezüge in aller Regel der Lohnsteuer und damit auch der Sozialversicherungspflicht unterliegen.

Welche Steuern entrichtet der Arbeitgeber an das zuständige Finanzamt?

Die Steuern entrichtet der Arbeitgeber an das zuständige Finanzamt, die Sozialversicherungsbeiträge führt er an die zuständige Krankenkasse ab. Sind nachträgliche Korrekturen bei der Entgeltabrechnung durchzuführen, gelten für die beiden Bereiche unterschiedliche Regelungen.

LESEN:   Was ist eine Konsolidierung?

Wie kann der Arbeitnehmer die Lohnsteuer wieder nachzahlen?

Im Falle, dass vom Arbeitgeber zu viel Lohnsteuer einbehalten wurde, hat der Arbeitnehmer die Möglichkeit, diese mit der Einkommensteuerveranlagung wieder „zurückzuholen“. Im Gegenzug muss der Arbeitgeber ebenfalls die fehlenden Sozialversicherungsbeiträge – Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmeranteile – nachzahlen.

Der Arbeitgeber muss Fälle, in denen er die Lohnsteuer nicht nachträglich einbehalten kann, unverzüglich dem Betriebsstättenfinanzamt anzeigen (sogenannte haftungsbefreiende Anzeige im Sinne des § 41c Absatz 3 EStG), damit das Finanzamt die zu wenig erhobene Lohnsteuer vom Arbeitnehmer nachfordern kann.

Kann der Lohnsteuerabzug korrigiert werden?

Der Lohnsteuerabzug darf nicht korrigiert werden. Anstelle des Lohnsteuerabzugs zeigt der Arbeitgeber den unterbliebenen Lohnsteuerabzug für 2019 dem Finanzamt mit einer haftungsbefreienden Anzeige an. Die Abführung der Sozialversicherungsbeiträge ist ab Juli 2019 zu berichtigen.

Ist der Arbeitgeber unterjährig zur Lohnsteuer einbehalten?

Lohnsteuer: Der Arbeitgeber ist nur unterjährig zur Korrektur des Lohnsteuerabzugs berechtigt, wenn er erkennt, dass er die Lohnsteuer bisher nicht vorschriftsmäßig einbehalten hat (§ 41c EStG).

LESEN:   Wie halt eine Vollprothese im Unterkiefer?

Wann muss die Lohnsteuer übermittelt werden?

Sie muss spätestens bis zum letzten Tag des Februars des folgenden Jahres übermittelt sein. Der Arbeitgeber ist berechtigt, bei der jeweils nächstfolgenden Lohnzahlung bisher noch nicht erhobene Lohnsteuer nachträglich einzubehalten.