Was ist das Hirntodkriterium?
Der Hirntod wird von der Bundesärztekammer (BÄK) definiert als ein „Zustand des irreversiblen Erloschenseins der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms bei einer durch kontrollierte Beatmung künstlich noch aufrechterhaltenen Herz-Kreislauffunktion“.
Kann man den Hirntod überleben?
Solange die Intensivbehandlung erfolgt und die Ärzte Kreislauf und Atmung künstlich aufrecht erhalten, sieht ein hirntoter Mensch so aus, als würde er noch leben: Sein Brustkorb hebt und senkt sich aufgrund der künstlichen Beatmung, die Haut ist rosig und warm, die Nieren scheiden noch Urin aus, und selbst Wunden …
Wie lange dauert es bis man hirntot ist?
Besonders verunsichert haben Beobachtungen an 175 Patienten, die als Hirntote noch lange überlebt haben. Dokumentiert sind Beispiele von einer Woche bis zu vierzehn Jahren. Das sind natürlich Ausnahmen. Denn Hirntote gelten als Tod und werden normalerweise entsprechend behandelt.
Wie lange schlägt das Herz noch bei Hirntod?
Das Herz schlägt weiter, da es über das Beatmungsgerät Sauerstoff erhält. Das Herz arbeitet unabhängig vom Gehirn, da es ein eigenes elektrisches System hat, das das Herz zum Schlagen bringt. Solange das Herz Sauerstoff über das Beatmungsgerät erhält, kann es noch weiter schlagen.
Wie soll die Hirntod-Diagnostik durchgeführt werden?
Die Hirntod-Diagnostik soll nur von erfahrenen und besonders qualifizierten Ärzten (Intensivmedizin, Anästhesie, Neurologie oder Neurochirurgie) durchgeführt werden. Mindestens einer der Ärzte soll Neurologe oder Neurochirurg mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Intensivmedizin und Hirntod-Diagnostik sein.
Ist eine Hirnblutung die Ursache für den Hirntod?
Schlussendlich ist immer eine Sauerstoffunterversorgung des Gehirns Ursache für den Hirntod. Bereits eine Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr von wenigen Minuten kann zu einem Ausfall des Hirns, dem übergeordneten Steuerorgan des menschlichen Körpers, führen. Bei über der Hälfte aller Fälle ist eine Hirnblutung die Hirntod-Ursache.
Was ist die dritte Stufe der Hirntod-Diagnostik?
Die dritte Stufe der Hirntod-Diagnostik ist die Feststellung, dass sich dieser Zustand nicht mehr ändern kann. Erfahrene Ärzte wählen das richtige Mittel zur Feststellung der Unumkehrbarkeit des Hirntods in Abhängigkeit von der Fallkonstellation. Alle Verfahren bergen Vor- und Nachteile bezüglich ihrer diagnostischen Wertigkeit.
Was ist wichtig für Patienten?
Wissen ist gesund. Wichtig für Patienten ist: Auch sie haben Pflichten, auch wenn sie als Obliegenheiten häufig nicht einklagbar sind. Dazu zählt etwa, relevante Umstände für die Behandlung offen zu legen. Verstößt der Patient dagegen, können nicht nur medizinische, sondern auch rechtliche Nachteile entstehen.