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Was schützt vor Strafe?
Ignorantia legis non excusat, manchmal auch Ignorantia iuris non excusat oder Ignorantia iuris neminem excusat ist ein Rechtsgrundsatz aus dem römischen Recht, der im deutschen Sprachraum als Volksweisheit „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ bekannt ist.
Ist Unwissenheit strafbar?
Der Volksmund sagt ja im Grunde berechtigterweise: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. “ Und das ergibt sich auch aus § 17 des Strafgesetzbuches. Der besagt: Wem die Einsicht fehlt, Unrecht zu tun, der wird nur dann nicht bestraft, wenn ihm das Unrechtsbewusstsein unvermeidbar fehlte.
Wann schützt Unwissenheit vor Strafe?
Unwissenheit über rechtliche Bewertung Nach § 17 StGB handelt man ohne Schuld, wenn einem bei Begehung der Tat die Einsicht fehlt, Unrecht zu tun, soweit dieser Irrtum nicht vermeidbar gewesen ist. Im Umkehrschluss schützt Unwissenheit nicht vor Strafe, soweit der Irrtum vermeidbar gewesen ist.
Wer die Unwissenheit eines anderen ausnutzt?
Alltagssprachlich bezeichnen wir etwas als Wucher, wenn für Leistungen überhöhte Preise angesetzt werden. Auch das Ausnutzen von Unwissen, Schwäche oder einer Notlage einer Vertragspartei gehört zur Bedeutung des Wortes. Damit kommt der Alltagsgebrauch des Wortes dem juristischen Begriff Wucher schon sehr nahe.
Wem die Einsicht fehlt Unrecht zu tun Der wird nur dann nicht bestraft wenn ihm das unrechtsbewusstsein unvermeidbar fehlte?
Nach § 17 StGB handelt der Täter ohne Schuld, wenn ihm bei Begehung der Tat die Einsicht fehlt, Unrecht zu tun und dieser Irrtum darüber hinaus unvermeidbar war. Dem Täter muss also das Unrechtsbewusstsein fehlen, sprich, die Einsicht, Unrecht zu tun.
Ist ausnutzen strafbar?
Wer in der Absicht, einen Vermögensvorteil zu erzielen, einen anderen dadurch zu einer nachteiligen Verfügung über eigenes oder fremdes Vermögen veranlasst, dass er bei dieser Person einen Irrtum hervorruft oder einen bei ihr bestehenden Irrtum oder ihre Unfähigkeit, die vorzunehmende Handlung richtig aufzufassen.
Ist die Unwissenheit nicht strafbar?
Angelehnt an den eigentlich nicht gültigen Grundsatz: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.“ wird die Einlassung des Betroffenen als Schutzbehauptung gewertet und es erfolgt eine strafrechtliche Verurteilung nach § 184b StGB.
Was ist die Unwissenheit bei der Begehung der Tat?
„Wer bei der Begehung der Tat einen Umstand nicht kennt, der zum gesetzlichen Tatbestand gehört, handelt nicht vorsätzlich. Die Strafbarkeit wegen fahrlässiger Begehung bleibt unberührt.“ Hiernach schützt die Unwissenheit in Bezug auf tatsächliche Umstände vor einer Bestrafung wegen eines Vorsatzdeliktes.
Was ist für viele Beschuldigte unbekannt?
Für viele Beschuldigte unbekannt ist, dass auch das Gebrauchen einer unechten oder verfälschten Urkunde als Urkundenfälschung strafbar ist. Sollte man z.B. mit einer gefälschten Fahrkarte oder einem gefälschten Semesterticket bei einer Kontrolle angetroffen werden]
Ist Unwissenheit oder Unkenntnis bestraft?
Ob Unwissenheit oder Unkenntnis verhindert, dass man bestraft wird, lässt sich im Strafrecht nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt eine mögliche Bestrafung von unterschiedlichen Faktoren ab.