Wie aussagekräftig ist ein Lügendetektor?

Die American Polygraph Association, ein Interessenverband für Lügendetektoren (ja sowas gibt es) sieht die Trefferquote von Polygraphen hingegen bei bis zu 90 Prozent und beruft sich dabei auf eine Meta-Studie, die zahlreiche Ergebnisse anderer Studien zusammenfasst.

Wo ist der Lügendetektor erlaubt?

Der Einsatz von Lügendetektoren vor Gericht und im strafrechtlichen Vorfahren (Ermittlungsverfahren) ist in Deutschland demnach weiterhin nicht erlaubt. Weil der Lügendetektortest vor Gericht ohnehin nicht zulässig und als Beweismittel nicht anerkannt wird, wird er auch von der deutschen Polizei nicht eingesetzt.

Werden lügendetektoren verwendet?

Vor Gericht gelten Lügendetektoren als unbrauchbar, trotzdem kommen sie hin und wieder zum Einsatz – selbst in Deutschland. Das ist nicht nur rechtlich, sondern auch wissenschaftlich heikel.

Sind lügendetektoren an deutschen Gerichten zugelassen?

Mit seinem Urteil vom 16. Februar 1954 verbietet der Bundesgerichtshof den Einsatz von Lügendetektoren sowohl im Strafverfahren als auch bei den Vorermittlungen, selbst wenn der Angeklagte dem Einsatz zustimme. Dies ergebe sich aus Art. 1 Abs. 1 GG sowie § 136a StPO.

LESEN:   Wie kann eine Zundspule kaputt gehen?

Warum werden in deutschen Gerichten keine polygraphen lügendetektoren eingesetzt?

Zwar hatte der Bundesgerichtshof (BGH) bereits 1998 entschieden, dass ein Lügendetektor in Strafprozessen „keinerlei Beweiswert“ hat, sondern lediglich körperliche Vorgänge misst. So kommt es, dass Gerichte durchaus mit Lügendetektoren arbeiten und die Ergebnisse zur Kenntnis nehmen.

Wann kommt ein Lügendetektor zum Einsatz?

Die Anwendungsgebiete erstrecken sich von Bewerbungsgesprächen für eine Arbeitsstelle bis zu Vernehmungen bei der Polizei. Auch Geheimdienste wie die CIA und die Bundespolizei FBI in den USA verwenden Polygraphen, um die Vertrauenswürdigkeit aktueller und potentieller Mitarbeiter zu beurteilen.

Wie funktioniert ein Lügendetektor Physik?

Über verschiedene Sensoren erfassen Polygrafen zunächst einmal nur körperliche Reaktionen und zeichnen sie auf. Diese Daten können wir nicht bewusst kontrollieren, dazu gehören zum Beispiel Hautleitfähigkeit, Atemfrequenz, Blutdruck und Puls.