Wie ist der Wohlfahrtsstaat entstanden?

Entstehung. Der Entwicklung zum Wohlfahrtsstaat liegen die gesellschaftlichen Umwälzungen im Zeitalter der Industrialisierung zugrunde. Mit Durchsetzung der industriellen Produktionsweise sah sich die Bevölkerungsgruppe der Arbeiter neuen Risiken wie Invalidität (durch Arbeitsunfall) und Arbeitslosigkeit ausgesetzt.

Wie wird der Wohlfahrtsstaat gefordert?

Angesichts hoher öffentlicher Schulden und des stetigen Anstiegs des Sozialbudgets steht der Wohlfahrtsstaat Deutschland zunehmend in der Diskussion. Dabei wird vermehrt eine Reform des Wohlfahrtsstaates, z. B. mit mehr Anreizen zur eigenen Vorsorge der Bürger und eine Begrenzung staatlicher Hilfen auf wirklich Bedürftige, gefordert.

Wie hat die Entwicklung des modernen Wohlfahrtsstaates begonnen?

Die Entwicklung des modernen Wohlfahrtsstaates hat vor rund 125 Jahren mit der Entwicklung staatlicher Sozialversicherungssysteme in Westeuropa ihren Anfang genommen. Die im Deutschen Kaiserreich unter dem Kanzler Otto von Bismarck geschaffenen Kranken-, Unfall- und Rentenversicherungen waren weltweit die ersten Leistungen dieser Art.

Wie wurden die Wohlfahrtsstaaten unterschieden?

Früher wurden die Wohlfahrtsstaaten in einen Bismarck- und Beveridge-Typ unterschieden. Seit den 1990er Jahren hat sich eine Unterteilung in drei Typen etabliert: liberale Modelle, konservative Modelle und sozialdemokratische Modelle. Es wird gezeigt, welchen Hintergrund diese Aufteilung hat und welche Länder welchem Modell zugeordnet werden.

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Was sind sozialdemokratische Wohlfahrtsstaaten?

Sozialdemokratische (oder skandinavische) Wohlfahrtsstaaten werden durch universale Leistungen charakterisiert. Es wird Gleichheit auf hohem Niveau angestrebt und die Anspruchsgrundlage bilden soziale Bürgerrechte. Die Leistungen werden überwiegend aus relativ hohen Steuern finanziert und treiben die Dekommodifizierung voran.